hand und pfote

Schmerzzeichen beim Hund

Hat mein Hund Schmerzen?

Eine Erkrankung des Bewegungsapparates ist fast immer mit Schmerzen verbunden.
Um den Schmerzen zu entgehen, nimmt der Hund eine Schonhaltung an und versucht die schmerzende Gliedmaße zu entlasten. Die Muskulatur der erkrankten Gliedmaße nimmt ab; gleichzeitig wird durch die Schon- bzw. fehlhaltung die gesunde Gliedmaße überlastet, so dass es nach einer gewissen Zeit auch dort zu Verspannungen und Erkrankungen kommt.
Es entsteht ein Kreislauf, der immer schlimmer wird.

Auf akuten Schmerz werden wir schnell durch ein Heulen oder Humpeln aufmerksam. Aber nicht immer bemerken wir es sofort, wenn unser Tier Schmerzen hat, denn Tiere haben eine hohe Schmerztoleranz.
Chronischer Schmerz wird erst mit der Zeit immer schlimmer. Der Hund erträgt seinen Schmerz sehr lange, bevor wir bemerken, dass etwas nicht in Ordnung ist.

Bei älteren Hunden wird die Bewegungsunlust oft dem Alter zu geschrieben: "er wird halt gemütlich…".
Führt der Hund Befehle wie "Sitz" oder "Platz" nur noch zögerlich oder gar nicht mehr aus, wird häufig ein Dominanzproblem diagnostiziert. Auch viele Hunde, die durch aggressives Verhalten auffällig werden, haben häufig Rückenprobleme.
Aber auch junge Hunde können bereits Schmerzen im Bewegungsapparat haben. Neben vererbten Gelenkerkrankungen wie z.B. Hüftgelenksdysplasie können Probleme im Wachstum aufgrund zu schnellem oder ungleichmäßigem Wachstum der Knochen auftreten.

Auch eine veränderte Fellstruktur in einem bestimmten Bereich kann auf Verspannungen oder Schmerzen hindeuten.

Wenn Schmerz über einen längeren Zeitraum besteht, entwickelt sich eine eigenständige Krankheit, die so genannte Schmerzkrankheit. Ursache hierfür ist das Schmerzgedächtnis, das bereits bei leichteren Reizen Schmerzimpulse aussendet.
Eine Gewöhnung an den Schmerz gibt es nicht.
Um dies zu vermeiden, ist es notwenig Schmerzen frühzeitig zu therapieren.

Die Einnahme von Schmerzmittel kann zu Magenbeschwerden führen und langfristig Nieren und/oder Leber schädigen.

Besonders bei jungen Tieren sind daher physiotherapeutische Maßnahmen wie Krankengymnastik, Massage, Magnetfeld, - Elektro- oder Lasertherapie sinnvoll, um die Menge der erforderlichen Schmerzmittel (ganz oder teilweise) zu reduzieren.

Anzeichen für Schmerzen können sein:

  • Allgemeine Spiel- oder Bewegungsunlust.
  • Häufiges Stehenbleiben oder Hinsetzten beim Spaziergang.
  • Der Hund springt nicht mehr ins Auto, geht keine Treppen mehr.
  • Verweigern von Befehlen wie "Sitz" oder "Platz" oder nur zögerliche Ausführung.
  • Verweigern von Hürden beim Agility.
  • Aggressives Verhalten beim Bürsten, Streicheln, Umarmen etc.
  • Schleifen der Pfoten (Überköten).
  • Steifer oder unsymmetrischer Gang.
  • Häufiges Stolpern.
  • Kurzzeitiges Hüpfen mit den Hinterbeinen.
  • Hängende oder seitlich getragene Rute.
  • Mühsames Aufstehen nach Ruhe oder Schlaf.
  • Kratzen oder Belecken einer bestimmten Körperstelle.
  • Ungepflegtes, struppiges Fell an einer bestimmten Stelle.
  • Vermehrtes Hecheln.
  • Einseitiges Liegen oder Sitzen.
  • Aufgekrümmter Rücken.

Wenn Sie eines oder mehrere dieser Zeichen an Ihrem Hunde entdecken, sollten Sie Ihren Hund einem Tierarzt oder einem Tierphysiotherapeuten vorstellen.